29 October 2016

Italian Delegation to Russia-annexed Crimea in October 2016: Between Politics and Business

On 14-16 October 2016, an Italian delegation consisting of 18 politicians and businessmen visited Crimea illegally annexed by Russian from Ukraine in March 2016. The political part of the delegation was largely represented by regional politicians from far right parties such as the Northern League (Lega Nord) and Brothers of Italy (Fratelli d’Italia), but the delegation also featured one politician from the left-wing populist party Free Alternative (Alternativa Libera). The business part was represented by the leaders of the Italian companies Albrigi, Brescia Hydropower, Cantina di Soave, Scandiuzzi Steel Constructions, and Veronesi.

This trip was, to a certain extent, a follow-up of the Second Yalta International Economic Forum that took place in Crimea in April 2016. The forum was co-hosted by the EU-sanctioned “Prime Minister of the Republic of Crimea” Sergey Aksyonov and Andrey Nazarov, co-chair of the All-Russian Civic Organisation “Business Russia” (Delovaya Rossiya) which is a union of businessmen working in non-energy sectors of Russian economy. It was the “Business Russia” organisation that officially invited and paid for the trip of the Italian delegation, and Nazarov was their main host in Crimea in October.
Italian collaborators travelling to Russia-annexed Crimea

17 October 2016

Die nicht mehr länger stille Gegenrevolution

1977 veröffentlichte Ronald Inglehart sein weithin gefeiertes Buch „Die stille Revolution“, in dem er darlegte, dass sich im Westen eine „stille Revolution“ ereigne, die diesen von Grund auf verändere.[1] Der beispiellose Wohlstand, den die westlichen Nationen während des Kalten Kriegs und angesichts des Ausbleibens eines totalen Kriegs erfahren durften, trug laut Inglehart zu einem schrittweisen Transformationsprozess von materialistischen individuellen Werten zu postmaterialistischen bei. Sobald die Bedürfnisse des physischen Überlebens gestillt sind, beginnen Menschen ihre Bedürfnisse nach Liebe, Zugehörigkeit und Wertschätzung zu stillen. Damit rückt die Bedeutung „intellektueller und ästhetischer Zufriedenheit“ bzw. sog. postmaterialistischer Werte ins Zentrum. In der politischen Sphäre wurde die „stille Revolution“ laut Inglehart von zwei bedeutenden Trends unterstützt: 1) „Eine Verlagerung von einem überwiegenden Schwerpunkt auf Materialverbrauch und Sicherheit hin zu einer größeren Sorge um die Lebensqualität“; und 2) „eine Zunahme an politischen Fähigkeiten in den westlichen Öffentlichkeiten, die es ihnen erlaubte, eine aktivere Rolle beim Fällen wichtiger politischer Entscheidungen zu spielen.“[2] Natürlich waren die Postmaterialisten nur eine Minderheit in den westlichen Gesellschaften, aber wohl die am besten ausgebildete und aktivste in der Politik. Postmaterialisten waren auch die zentrale treibende Kraft bei der europäischen Integration und bei der Förderung einer kosmopolitischen Identität.